Umwelt, Freizeit, Naturschutz
Mehr Miteinander in der Nutzung unserer Natur
Klima- Umwelt- und Naturschutz sind Themen, die aktuell populär sind und alle in Gelnhausen antretenden Parteien und Gruppierungen haben sich dieser Themen angenommen. Die Vorschläge reichen von klimaneutralem Bauen, neuen Verkehrskonzepten, Elektromobilität, bis hin zur Schaffung von mehr Wildblumenwiesen zum Schutz der Bienen.
„Dieser bunte Strauß an Themen ist interessant und man spürt den guten Willen, sich für die Umwelt einzusetzen, aber Einzelprojekte werden nur bedingt weiterführen“, gibt die Vorsitzende Pia Horst die Bedenken der Wähler*innengruppe GELNHAUSEN plus wieder. „Insbesondere fehlt uns dabei der Blick auf die hinter den Vorschlägen lauernden Konflikte vor Ort“. Mag eine Wildblumenwiese oder ein Bekenntnis zu mehr Klimaschutz noch konsensfähig sein, wird es bei der Mobilitätsentwicklung oder beim Naturschutz schon schwieriger. Denn sowohl, was den Verkehr angeht, als auch bei der Nutzung der uns umgebenden Landschaft, gibt es sehr viele unterschiedliche Sichtweisen und Interessen, die es in Einklang zu bringen gilt.
Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass sich immer mehr Menschen in ihrer Freizeit im Freien bewegen. „Wälder und Feldwege sind von Menschen bevölkert die Fahrrad fahren, joggen, walken, Spazieren gehen, oder ihre Hunde ausführen. Hierbei kommt es nicht selten zu unfreundlichen Begegnungen“, weiß Elke Pfahls, GELNHAUSEN plus Kandidatin aus Hailer. Gleichzeitig kämpfe die Forstwirtschaft gegen Borkenkäfer und Trockenheit, und Landwirtschaft und Jagd sähen sich dauerhafter öffentlicher Kritik ausgesetzt.
So wird schon bei einem „kleinen“ lokalen Thema deutlich, wie unterschiedlich die Interessenlagen sind, die es in Einklang zu bringen gilt. „Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagd, Freizeit, Sport oder Umweltbildung haben alle ihre Berechtigung, aber auch ganz unterschiedliche Sichtweisen auf unsere Landschaft“, weiß die Biologin, die sich schon seit Jahren sowohl beruflich, als auch ehrenamtlich mit diesen Themen befasst. „Deshalb ist es unerlässlich, dass sich die verschiedenen Interessengrupen konstruktiv austauschen und miteinander Lösungen finden“.
Dass sich die Situation noch verschärfen wird, davon ist Markus Wimmer, GELNHAUSEN plus-Kandidat aus Gelnhausen Mitte, überzeugt. „Die Konkurrenz um die ‚Landschaft‘ wird künftig noch stärker werden, dass ist ein Thema, das leider immer wieder vernachlässigt wird. Insbesondere als Sport- und Bewegungsraum werden Felder und Wälder immer mehr genutzt. Dort müssen Wegekonzepte und Regeln geschaffen werden, die gemeinsam entwickelt werden müssen, um Konflikte zu vermeiden“. Hinzu kommt, dass extreme Wetterereignisse in der Folge des Klimawandels künftig eine noch stärkere Rolle spielen werden. Das bedeutet, Trockenheit oder Starkregen führen künftig noch öfter dazu, dass ganze Waldbereiche gesperrt werden müssen, oder Wiesen unter Wasser stehen.
Damit wird deutlich, dass Klimaschutz kein abstraktes Thema ist, das nur den Zeitgeist bedient, sondern direkt mit unserem Lebensumfeld verknüpft sind. GELNHAUSEN plus plädiert aber dennoch dafür, auch die lokalen Probleme in den Blick zu nehmen.
„Wir brauchen in Gelnhausen im Umweltschutz eine gemeinsame Linie, um die Landschaft auch künftig sinnvoll, umweltschonend und für alle nutzbringend zu erhalten. Freizeit, Sport, Naturschutz, Jagd und Landwirtschaft müssen gemeinsam mit der Politik die Leitlinien gestalten, damit dies künftig gelingt,“ sagt Pia Horst.